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20. März 2025

"99er Mittagsplausch"

Am Samstag findet der 99er-Mittagsplausch bereits zum zweiten Mal statt. Wie im Vorjahr gibt es feine Pasta sowie ein umfangreiches Kuchenbuffet. Die Erlöse kommen erneut dem Verein Phari zugute.

Die zündende Idee hatte Sybille Meder schon im letzten Jahr, als sie zusammen mit Barbara Prétot-Gschwind, Jonas Hubeli und Walli Schaad unter dem Motto «zämme läbe, zämme ässe» die Bevölkerung von Therwil zu einem gemeinsamen Mittagessen einlud. «Früher gab es im Dorf ähnliche tolle Anlässe», erzählt sie. «Doch diese Tradition ist leider verloren gegangen. Also haben wir uns gesagt, dass es wieder so einen Event braucht.» Kurzerhand organisierten sie den ersten Benefiz-Event, bei dem über 400 Portionen Penne mit verschiedenen Saucen serviert wurden. Dazu gab es ein grosses Kuchenbuffet und eine Kollekte. Am Ende konnten rund 7000 Franken für den Verein Phari gesammelt werden.

Viele Bedürftige auch in der Schweiz
Der Verein benötigt diese Hilfe dringend. Viermal wöchentlich verteilt er Lebensmittel sowie Hygieneprodukte an über 700 Menschen im Leimental und in Reinach, wo das Phari auch einen Standort betreibt. Ohne diese Unterstützung würden viele der Betroffenen nicht über die Runden kommen – und das in der Schweiz, nicht in einem von Armut betroffenen Land des globalen Südens. Das Hilfsprojekt wird von der Schweizer Tafel mit überschüssigen Lebensmitteln der Grossverteiler in der Region beliefert – Ware, die sonst entsorgt würde. Es handelt sich oft um Produkte, deren Haltbarkeitsdatum bald erreicht ist, die aber noch einwandfrei konsumierbar sind.

Doch die Unterstützung geht noch weiter: Dank Spenden kann das Phari auch schnelle und unbürokratische Einzelfallhilfe leisten und in individuellen Notlagen mit einer einmaligen Zuwendung helfen.

Da der Event letztes Jahr ein voller Erfolg war, steht nun fest: Der 99er Mittagsplausch wird fortgesetzt. Am nächsten Samstag, den 22. März, von 11.30 bis 14 Uhr, heisst es wieder «Schlemmen für einen guten Zweck» in der Mehrzweckhalle von Therwil.

Erwartet werden wieder mehrere hundert Therwilerinnen und Therwiler, aber natürlich auch Auswärtige, die sich diesen schönen und vor allem sinnvollen Anlass nicht entgehen lassen wollen. Dass so ein Anlass einiges an Organisation und auch Professionalismus erfordert, versteht sich von selbst. Umso mehr freut sich Sybille Meder, dass sie erneut auf viele Helferinnen und Helfer vom letzten Jahr zurückgreifen kann. So auch auf Barbara Prétot-Gschwind und Jonas Hubeli. Die beiden kennen sich seit ihrer Zeit bei der Jungwacht und Blauring und absolvierten ihre Kochlehre im selben Betrieb. Dass sie ein eingespieltes Team sind, liegt auf der Hand. «Als ich von Sybille wieder angefragt wurde, habe ich gleich gesagt: Wenn der Jonas dabei ist, dann sofort», sagt Barbara Prétot-Gschwind. So stehen die beiden wieder gemeinsam am Herd und bereiten das Essen zu.

«Was für Aussenstehende wie eine Grosslogistik aussieht – immerhin werden mehrere hundert Gäste erwartet – ist für uns Profis Alltag», erklärt Jonas Hubeli. «Wir halten es aber relativ einfach: Es gibt Penne mit drei Saucen – Bolognese, Sugo und Pesto – sowie einen Salat. Da ist für alle etwas dabei, auch für Veganer, wenn man den Reibkäse weglässt.» Unterstützt werden sie von Dutzenden von Freiwilligen, die beim Auf- und Abbau helfen und für den Service zuständig sind.

Kein Preis, dafür eine Kollekte
Ein Glück für die Köche ist, dass viele Freiwillige das Backen der Kuchen für das Buffet übernehmen. Das Kuchenbuffet wird also garantiert ein Highlight. Die Getränkepreise sind sehr moderat, und «übriggebliebene Getränke können an die Lieferanten zurückgegeben werden», erklärt Jonas Hubeli. Das Essen ist hingegen kostenlos. Falls etwas übrigbleibt, wird es in Portionen abgefüllt und zu den Lebensmittelspenden ins Phari gebracht.

Natürlich ist der 99er-Mittagsplausch auch eine Benefizveranstaltung. Nach dem Mittagessen erwartet die Gäste eine Kollekte. «Hier kann jeder geben, was er möchte und kann. Das Phari kann jede Spende gut gebrauchen», betont Sybille Meder. Dass die Kollekte am Ende voll sein wird, daran zweifeln die Organisatoren nicht: Angst, dass am Schluss zu wenig in der Kollekte liegt, haben die drei nicht, wie Jonas Hubeli sagt: «Das letzte Mal hatten wir praktisch nur Nötli im Topf, darunter viele Blaue, die Leute missbrauchen den Mittagsplausch nicht.»

«Im Gegenteil», wirft Sybille Meder ein, «Solche Anlässe haben ja auch eine lange Tradition in der Gemeinde, früher hat sich hier ja die Kirche engagiert. Die Menschen wissen das sehr zu schätzen. Ein gemütliches Mittagsessen zu geniessen und dabei Gutes zu tun, kommt an im Dorf.»

Grund genug also, um sich den Samstag freizuhalten.

Stefan Fehlmann

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